Unser Verein


Erste Anfänge

Erste sportliche Aktivitäten sind in der Zeit kurz nach dem 1.Weltkrieg zu verzeichnen, und zwar kamen die Anregungen von englischen Berufssoldaten.

 

So wissen wir, dass bereits Mitte der 20er Jahre ein Turnverein, der Fußballclub "Germania" und gleichzeitig die von Dechant Wolfgarten ins Leben gerufene DJK (Deutsche Jugendkraft) existierten, die sich schon sehr bald zu einem Verein zusammenschlossen.

 

Das erste Fußballspiel, an das man sich noch erinnern kann, fand 1926 gegen die Zöglinge der Erziehungsanstalt Gemünd-Mauel mit folgender Aufstellung statt:

Theo Ley, Anton Klöcker, Josef Reitz, Matthias Engel, Anton Poll, Ettore Kaiser, Josef Matthia, Herrmann Engel, Heinrich Klöcker, Franz Schmitz, Nikolaus Klöcker (Torwart)

 

Das Spiel ging mit 17:0 verloren. Als Verkehrsmittel diente den Spielern damals das Fahrrad, auf dem man zu zweien fuhr, um nicht wie die übrigen zu Fuß gehen zu müssen. Gespielt wurde in schweren Straßenschuhen, deren Sohlen wie damals wie üblich mit Nägeln beschlagen waren.

 

Trotz dieser ersten „Klatsche“ nahm die Begeisterung für den Fußball zu, wobei zu erwähnen ist, dass durch die herrschende große Arbeitslosigkeit viel Zeit für solche Betätigung vorhanden war. Obwohl (oder gerade weil) ein Sportplatz, ein einheitliches Trikot und jegliches heute vorhandenes Equipment fehlte, wurde dies durch Kameradschaft und Idealismus wettgemacht.

So entschloss man sich, im Jahr 1930 einen Verein anzumelden, indem man sich dem Westdeutschen Fußballverband anschloss und sich den Namen WSV-Germania Keldenich gab. Der erste Vorsitzende war Fritz Koch. Gespielt wurde zuerst auf dem Kaller Schützenplatz; als später die Gemeinde ein Stück Ödland Auf dem Kalk zur Verfügung stellte, wurde dies notdürftig als Sportplatz hergerichtet wurde.

 

Nachdem die Hauptakteure dieser ersten Mannschaft 1936/37 zum Militärdienst eingezogen wurden, musste der Spielbetrieb vorübergehend eingestellt werden, bis sich kurz darauf eine neue Spielergeneration unter dem Namen VfR Keldenich zusammenfand.

 

Nach Kriegsende 1945 wurde der Sportverein mit dem Namen Schwarz-Weiß Keldenich unter dem Vorsitz von Matthias Klasen wieder aktiv. Man trug zunächst nur Freundschaftsspiele aus und besuchte Sportfeste, wobei Nikolaus Klöcker mit seinem von einem Holzvergaser getriebenen Lastwagen die Spieler und begeisterte Zuschauer transportierte.

 

Erst 1948 setzte durch die Neuordnung des Fußballsports der geregelte Spielbetrieb wieder ein. Da es an allem mangelte, dienten Tarnnetze aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen als Tornetze.

Nach 3000 Stunden Eigenleistung (!) wurde dann im Jahr 1954 der Sportplatz Keldenich von Amtsdirektor Sistig von der Gemeinde Kall den Mitgliedern des Vereins übergeben.

1956 dann wurde das Sportlerheim eingeweiht. Vorsitzender Scheng Hövener empfing den Schlüssel aus den Händen des Vorsitzenden des Fußballverbandes Mittelrhein.

 

In den 50er Jahren erfuhr der Fußball im Kreis Schleiden einen riesigen Aufschwung. Fußball wurde wie überall in Deutschland vor allem nach dem WM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft 1954 zum konkurrenzlosen Volkssport Nr.1. und der damalige Schwarz-Weiß Keldenich spielte Anfang der 50er Jahre in der 1.Kreisklasse im Schleidener Tal. Auch der Name SV Keldenich findet sich in den Archiven, erst Anfang der 60-er Jahre spielte man unter den endgültigen Namen FC Keldenich in der zweigeteilten 1. Kreisklasse, und die Reservemannschaft in der 2. Kreisklasse.

 

Bis weit in die 70er Jahre hinein (mit einem kleinen Abstecher in die 2. Kreisklasse) spielte die 1. Mannschaft in der 1.Kreisklasse , 1974/75 spielte die 2. Mannschaft sogar in der 2. Kreisklasse.

Nach einem erneuten Abstieg stieg die Mannschaft in der Saison 1978/79 erneut auf, um dann in der legendären Saison 1982/83 trotz eines aufstiegswürdigen Starts mit 14:0 Punkten mit letztlich 24 Punkten am Ende doch noch den bitteren Weg in die 2. Kreisklasse gehen zu müssen.

 

1983/84 wurde auf die Initiative von Werner Koch hin sogar eine 3. Mannschaft gegründet, die sich heiße Duelle mit der 2. Mannschaft von Bernd Walber lieferte.

 

1985 wurde die Flutlichtanlage am Sportplatz Keldenich eingeweiht.

Diese Erleuchtung war nicht symbolisch, folgte doch für die 1.Mannschaft des FCK ein langer Verbleib in der 2.Kreisklasse, wobei der Mannschaft trotz stetiger oberer Tabellenplätze kein Aufstieg vergönnt war.

 

Nach langem Anlauf jedoch schaffte die Mannschaft unter Trainer H.J. Greuel noch einmal den langersehnten Aufstieg. Die Mannschaft deutete in der Saisonvorbereitung mit dem Gewinn des Gemeindepokals ihr Potential an. Die Konkurrenz von der SG Oberahr und der DJK Glehn-Hostel wurden mit nur 15 zugelassenen Gegentoren klar deklassiert. Dem Aufstieg feierte das ganze Dorf am 17.Mai 1992 auf dem Dorfplatz.

 

In der Saison 1994/95 geriet die Mannschaft in diverse Schwierigkeiten und der Abstieg in die Kreisliga B erfolgte. Trainer H.J. Greuel beendete nach 7 Jahren sehr engagierter Arbeit sein Traineramt, worauf Herbert Barth die sportliche Leitung übernahm. Arnold Schumacher, der fast 25 Jahre lang Betreuer und manchmal Ersatzvater der Spieler, übergab sein Amt an Josef Huppertz. Sein Tod im Dezember 2000 -er war noch als Vorstandsmitglied aktiv- bedeutete für den Verein den Verlust einer Identifikationsfigur.

 

Auch die Vereinsspitze bildete sich 1994 neu. Nach über 25 Jahren im Amt des 1.Vorsitzenden gab Hartmut Nielen das Amt des 1.Vorsitzenden an Wolfgang Kühl ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch die langjährigen Vorstände Hans Hensch, Willi Süss und H.J. Hoch beendeten ihre langjährige erfolgreiche Arbeit.

Von 1995-1999 folgten vier Spielzeiten in der Kreisliga B. Die sportliche Leitung übernahm Rainer Kirfel als langjähriger Spieler des FC Keldenich, insbesondere der Einbau junger Spieler wurde seine Aufgabe. 1998/99 stieg die 1.Mannschaft wieder in die Kreisliga A auf, um dann leider 1999/2000 wieder abzusteigen.

 

Im Jahre 2000 feierte der Verein sein 70-jähriges Bestehen unter großer Anteilnahme des Dorfes. Am 21. Juni veranstaltete der Verein einen großen Kommersabend mit allen Vereinsmitgliedern und den anderen Dorfvereinen im Saal bei Kathi.

 

Hier endet die vorläufige Chronik unseres Vereins. Sicherlich gibt es Keldenicher Sportgrößen, die die nächsten 20 Jahre mit Geschichte und Geschichtchen beisteuern können. Meldet euch gerne mit euren Infos, wir schreiben die Chronik dann gerne gemeinsam fort.